Deshalb ist Sitzen schlecht für die Gesundheit

Langes Sitzen und deren Folgen für unsere Gesundheit

Dass langes Sitzen einen negativen Einfluss auf unsere Gesundheit haben kann, darüber sind sich viele Forscher einig . Wer die Schlagworte „Sitzen“ und „Gesundheitsfolgen“ googelt wird mit Suchantworten, wie „Sitzen macht krank“ oder „Sitzen gefährdet die Gesundheit“ konfrontiert.

Studien belegen, dass langes, ununterbrochenes Sitzen zu einem erhöhten Risiko für nichtübertragbare Krankheiten wie Herzkreislauferkrankungen, Übergewicht und Diabetes führen können [1-2]. Zudem trägt die damit verbundene Inaktivität unter anderem zu einem erhöhten Risiko für Muskelschwund bei [3].

Wer das Gefühl hat, dass die Sitzzeit durch körperliche Aktivität kompensiert werden kann, irrt sich leider. Die negativen gesundheitlichen Effekte des andauernden Sitzens sind kaum oder nur durch ein hohes Mass an körperlicher Aktivität zu kompensieren. Für eine ausreichende Kompensation wären täglich mindestens 60 bis 75 Minuten moderate Aktivität nötig [4]. Das ist deutlich mehr, als die minimalen Bewegungsempfehlungen der WHO von mindestens 150 Minuten MVPA pro Woche. Da 60 Minuten moderate Aktivität für viele nur schwierig machbar sind, wird deshalb nicht nur zu vermehrter körperlicher Aktivität, sondern auch zu einer Reduktion des sedentären Verhaltens angeregt [5-6].

Eine solche Reduktion kann über Sitzunterbrechungen erfolgen, welche sich nachweislich positiv auf die Gesundheit auswirken. Einige der positiven Auswirkung sind [1,2,6]:

  • Der Stoffwechsel wird aktiviert.
  • Das Gehirn wird stärker durchblutet, wodurch die kognitive Leistungsfähigkeit gesteigert wird.
  • Es kommt zu einer Senkung des postprandialen Zuckerspiegels (Blutzucker nach einer Mahlzeit).
  • Die Insulinsensitivität bei übergewichtigen und adipösen Erwachsenen wird erhöht.
  • Rückenbeschwerden, Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich können ebenfalls positiv beeinflusst werden.

Um solche Sitzunterbrechungen möglichst effektiv zu gestalten, sollten sie im Alltag eingebaut werden und zu einer Routine werden. Wenn Sie dabei unterstützt werden möchten, helfen wir Ihnen gerne. Eventuell finden wir gemeinsam auch andere Gesundheitsthemen, bei welchen wir Sie unterstützen können.

Quellen: 

  1. E. Soehngen, Death by sitting. Germany: Dr. Eric Soehngen, 2018.
  2. S. Frei, ‘Sitzen gefährdet die Gesundheit: Warum es sich lohnt aufzustehen.’ Bundesamt für Gesundheit BAG, Mai 2020. Accessed: May 01, 2023. [Online]. Available: https://www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/npp/ernaehrung-bewegung/bewegungsfoerderung/faktenblatt-aufstehen.pdf.download.pdf/auf-stehen_faktenblatt_d.pdf
  3. R. H. Straub, ‘Muskelschwund’, in Altern, Müdigkeit und Entzündungen verstehen: Wenn Immunsystem und Gehirn um die Energie im Körper ringen, R. H. Straub, Ed. Berlin, Heidelberg: Springer, 2018, pp. 127–133. doi: 10.1007/978-3-662-55787-7_12.
  4. U. Ekelund et al., ‘Does physical activity attenuate, or even eliminate, the detrimental association of sitting time with mortality? A harmonised meta-analysis of data from more than 1 million men and women’, The Lancet, vol. 388, no. 10051, pp. 1302–1310, Sep. 2016, doi: 10.1016/S0140-6736(16)30370-1.
  5. P. T. Katzmarzyk, T. S. Church, C. L. Craig, and C. Bouchard, ‘Sitting Time and Mortality from All Causes, Cardiovascular Disease, and Cancer’, Med. Sci. Sports Exerc., vol. 41, no. 5, pp. 998–1005, May 2009, doi: 10.1249/MSS.0b013e3181930355.
  6. T. J. Saunders et al., ‘Sedentary behaviour and health in adults: an overview of systematic reviews’, Appl. Physiol. Nutr. Metab., vol. 45, no. 10 (Suppl. 2), pp. S197–S217, Oct. 2020, doi: 10.1139/apnm-2020-0272.

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